Niederrhein: Milchwirtschaft befürchtet Höfesterben
Veröffentlicht: Freitag, 12.01.2024 05:59
Die Milchwirtschaft NRW mit Sitz in Krefeld warnt vor einen beschleunigten Höfesterben und einem Rückgang des Selbstversorgungsgrades. Unter den Milchbauern sei die Verunsicherung groß, heißt es.

Gründe dafür seien zunehmen Auflagen und unsichere Rahmenbedingungen. Dies führe immer häufiger dazu, dass nicht investiert werde, sagte der Co-Vorsitzende der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW, Benedikt Langemeyer. Das sei etwa an einer sehr niedrigen Zahl an Bauanträgen abzulesen. Es gehe meist um große Investitionen für einen Zeitraum von 20 Jahren. Wenn man Landwirtschaft als Selbstversorgung halten wolle, müsse man alles tun, damit der Nachwuchs wieder einsteigen könne. Für einen gut strukturierten Betrieb mit 100 Milchkühen könne es bei einem Wechsel beispielsweise um 750.000 Euro gehen, um langfristig das Einkommen zu sichern. Es würden aber sehr viele Milchbauern unerwartet aufhören, weil sie keinen Nachfolger hätten.
Weitere Gründe für die bundesweite Aktionswoche der Landwirte. Denn es gehe nicht nur um den Agrardiesel, sondern um die Zukunft von Landwirtschaft in Deutschland, heißt es immer wieder von den Bauern. Bei einer Großkundgebung in Kleve auf dem Parkplatz am Spoykanal soll den lokalen Parteivertretern der Bundesregierung eine Resolution übergeben werden. Dazu werden rund 400 Teilnehmer erwartet. Weil sie ab dem frühen Vormittag mit ihren Treckern und Landmaschinen über die drei Bundestraßen in die Kreisstadt fahren werden, muss mit erheblichen Staus und längeren Fahrzeiten in und um Kleve gerechnet werden. Wer nicht mit dem Auto fahren muss, sollte es besser zu Hause stehen lassen, rät die Polizei.