Invictus Games 2023: Darum geht es bei den Spielen

Wenn die Invictus Games vom 9. bis 16. September in Düsseldorf stattfinden, wird hohe Prominenz dabei sein: Prinz Harry und seine Frau Herzogin Meghan sind vor Ort. Was hinter den besonderen Spielen steckt und weshalb die beiden dabei sind, erklären wir im Artikel.

© INVICTUS GAMES DÜSSELDORF 2023

Worum geht es bei den Invictus Games?

Die Invictus Games sind die Weltspiele für an Körper und Psyche verletzte Soldatinnen und Soldaten, die vom 9. bis 16. September in Düsseldorf stattfinden werden. Erstmals lautet der Austragungsort Düsseldorf. 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 21 Nationen werden erwartet. Sie kommen unter anderem aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Nigeria, erstmals auch aus Israel und Kolumbien. Auch ein Team aus der Ukraine, die unter immensen Verlusten seit eineinhalb Jahren den russischen Angriffskrieg abwehrt, reist aus dem Kriegsgebiet in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt. Das deutsche Team besteht aus 37 Personen, darunter zum ersten Mal auch versehrte und erkrankte Polizisten und Feuerwehrleute.

© INVICTUS GAMES DÜSSELDORF 2023
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Was hat Prinz Harry mit den Invictus Games zu tun?

Von 2007 bis 2008 war Harry in der afghanischen Unruheprovinz Helmand eingesetzt. Auf dem Rückflug von diesem - seinem ersten - Einsatz flogen er und seine unversehrten Kameradinnen und Kameraden mit drei Schwerverletzten zurück. Dieser Flug wurde zur Geburtsstunde der Invictus Games. "So nah hatte Harry vorher nie gesehen, welche Verletzungen improvisierte Sprengfallen verursachen. Ihm wurde deutlich, dass das Leben seiner Kameraden nicht mehr das gleiche sein würde. Die Bilder und Gedanken ließen Harry nicht los", sagen die Organisatoren der Invictus Games auf ihrer Homepage. Er wollte Antworten darauf finden, wie Soldatinnen und Soldaten nach schwersten Verletzungen und seelischen Traumata zurück ins Leben finden.

© INVICTUS GAMES DÜSSELDORF 2023
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Teilnehmer Andreas über sein Leben

Hinter jedem Sportler steht eine Geschichte. Wir haben unter anderem mit Andreas, 35 Jahre alt, gesprochen. Er war 2018 in Afhghanistan. Nach Raketenangriffen und vielen weiteren traumatischen Erlebnissen war er nicht mehr derselbe. Seine Diagnose: PTBS - posttraumatische Belastungsstörung. Der Sport war seine Rettung, sagt er. In Düsseldorf tritt er in gleich mehreren Disziplinen an. Schwimmen hat ihm aber am meisten geholfen - beim Kampf zurück ins Leben. Der Grund: Andreas hasst schwimmen. Hier erzählt er darüber:

© RADIO NRW

Wie für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer sind die Invictus Games etwas besonderes. Das stellt Andreas auch noch einmal klar. Es geht um Sichtbarkeit, Wertschätzung und Hilfe für andere.

"Es ist ein großer Schritt auf dem Weg zurück ins Leben. Ich kann anderen Leuten selber zeigen, die ähnliche Probleme haben, dass sie nicht den Kopf in den Sand stecken sollen. Leider ist es immer noch ein Tabu-Thema. Ich möchte ein Zeichen setzen, das ist mir wichtig.

Das passiert in Düsseldorf bei den Invictus Games 2023

Austragungsort der Spiele sind die Sportanlagen rund um die Merkur Spielarena. Die Wettkämpfe im Indoor Rudern, Bankdrücken, Sitzvolleyball, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlrugby und Tischtennis werden auf der großen Multifunktionsbühne der Arena ausgetragen. Die Leichtathletinnen und Leichtathleten treten im benachbarten Stadion an, die Schwimmwettbewerbe werden im Rheinbad ausgetragen, während die Radfahrerinnen und Radfahrer auf dem Messe-Parkplatz ihre Runden drehen. Die Wettbewerbe im Bogenschießen finden auf einer eigenen Anlage nördlich der Arena statt. Alle Sportanlagen sollen laut der Veranstalter fußläufig erreichbar sein.

Hinzu kommt ein Rahmenprogramm für die Zuschauer, das über die gesamte Zeit der Invictus Games vom 9. bis 16. September läuft. Bei der Eröffnungsfeier sind unter anderem Rita Ora und Macklemore als Showacts dabei. Prinz Harry und Herzogin Meghan werden außerdem auch in Düsseldorf zu Gast sein.

Autor: Joachim Schultheis (mit dpa)

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