Euregio: Drei Gemeinden im Achterhoek veröffentlichen eigenen Klimaatlas

Die niederländischen Grenzgemeinden Doetinchem, Montferland und Oude IJsselstreek haben am Donnerstag (19.11.) gemeinsam mit der Wasserbehörde Rhein und IJssel einen Klimaatlas veröffentlicht. Er gibt einen genauen Überblick darüber, wo im Achterhoek in den nächsten dreißig Jahren Dürre, Überschwemmungen, und Hitzestress zu erwarten sind.

Ein Thermometer zeigt mehr als 30 Grad
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„Der Atlas hilft uns als Wasserbehörde und Kommunen, mit den Bürgern über das Klima und die Wetterextreme ins Gespräch zu kommen“, sagt Berend Jan Bussink von der Wasserbehörde Rijn en IJssel. "Wir wollen das Bewusstsein der Menschen für den Klimawandel schärfen und ihnen zeigen, dass sie schon in ihrem eigenen Garten etwas gegen den Klimawandel tun können." Bussink empfiehlt zum Beispiel, Regentonnen im Garten aufzustellen. "In Doetinchem tun wir schon seit einigen Jahren etwas fürs Klima, indem wir unsere Stadt begrünen", sagt Steintjes. "Durch den Klimaatlas können wir jetzt noch spezifischer an einer umweltfreundlicheren Stadt arbeiten und punktgenau schauen, welche Straßenzüge und Stadtteile besonders von Hitze oder Überschwemmung betroffen sind."

 

Die verschiedenen interaktiven Karten zeigen die Auswirkungen des Klimawandels. Eine Karte zeigt beispielsweise, welche Straßen dann überflutet sind. Eine andere Karte zeigt besondere Hitzepole. Beispiele für klimasichere Maßnahmen finden sich auch in Montferland und Oude IJsselstreek. "Wir verfolgen das Ziel, versiegelte Flächen zu öffnen und Bäume zu pflanzen", sagt Stadträtin von Oude IJsselstreek Ria Ankersmit. Als weiteres Beispiel nennt Ankersmit auch das Pflegeheim "De Oevelgunne" in Gendringen, das gerade gebaut wird. "Das Pflegeheim wird in einen Platz eingebettet, den wir begrünen möchten und so das Regenwasser besser zurückhalten wollen."

Auch die Waldbrandgefahr im Achterhoek im Sommer steigt

Der Beigeordnete aus Montferland Oscar van Leeuwen weist auf die größer werdende Gefahr schwerer Waldbrände im Bergherbos, einem großen Naturschutzgebiet, hin. "Oft sind Menschen die Verursacher von Waldbränden", sagt Van Leeuwen. "Mit dem Klimaatlas können wir feststellen, welche Risiken bestehen und wie wir uns in Zukunft darauf einstellen sollten." Der Klimaatlas für die Gemeinden Doetinchem, Montferland und Oude IJsselstreek ist seit Donnerstag (19.11.) online verfügbar. "Andere Gemeinden im Achterhoek wollen bald ebenfalls einen Klimaatlas an den Start bringen", sagte Bussink.

Ähnlich sieht es in NRW aus

Auch in NRW zeigt der Klimaatlas vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) vom September 2019 die Klimafolgen für das niederrheinische Tiefland: Ballungsgebiete seien demnach in Zukunft stärker von Hitze betroffen und es werde im Sommer weniger regnen. Starkregenereignisse seien noch nicht signifikant häufiger geworden, in Zukunft könnten sie aber häufiger auftreten.

Diese Nachricht ist Ergebnis der euregionalen Zusammenarbeit zwischen Antenne Niederrhein und den Sendern RN7 sowie Regio8.© Euregio
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