Armin Laschet stellt sich den Fragen unserer Hörer – Corona-Update 03.04.

Eine Stunde war Armin Laschet aus der Staatskanzlei zugeschaltet. Hunderte Mails und Anrufe hatten uns erreicht. Wir haben versucht die häufigsten beantworten zu lassen.

© José narciandi

„Es ist eine Ausnahmesituation, die wir alle so noch nicht erlebt haben“, stellt Moderator Kevin Zimmer fest. Umso drängender sind da die Fragen uns Sorgen, die uns Radiomacher erreicht haben. Menschen, die sich um vorerkrankte Angehörige Sorgen machen, die Angst um ihre Arbeit haben oder schlicht mit der Situation überfordert scheinen. 

Was ist mit dringend benötigter Schutzkleidung?

Die Frage nach Schutzkleidung, Handschuhen und vor allem nach Mundschutz-Masken hat uns immer wieder erreicht. "Ein leidiges Thema, aber wir haben mit großen Unternehmen hier in NRW gesprochen", so Laschet. Er zeigte sich zuversichtlich, dass schon Ende nächster Woche mehrere Millionen Schutzmasken ausgeliefert werden können. Zuerst sollen Krankenhäuser, Pfleger und Ärzte beliefert werden. Dann seien Pflegeheime und andere Orte mit vielen Kontakten an der Reihe.

Die Krankenhäuser waren auch ein gutes Stichwort für Moderator Kevin Zimmer. Wie sieht es eigentlich bei den Intensivbetten aus? Die wurden laut Laschet verdoppelt und man habe jetzt eine Übersicht, wie viele Betten im ganzen Land zur Verfügung stünden. Viele Plätze konnten freigemacht werden, da nicht zwingend nötige Operationen verschoben wurden. Noch gebe es auch genug Plätze. Man bereite sich aber auch auf Tag X vor, wenn viele Plätze benötigt werden würden. Auch bei der Personalfrage zeigt sich Laschet zuversichtlich: "Wir haben genug Ärzte und Pfleger um alle Kranken versorgen zu können."

Mundschutz: Sinnvoll, aber nicht als Zwang.

Hörerin Gabriele fragte den Ministerpräsidenten, warum denn der Mundschutz immer noch abgelehnt werde. Die Antwort von Ministerpräsident Armin Laschet kam prompt: "Der Mundschutz wird nicht abgelehnt. Wer ihn tragen möchte, kann ihn tragen. Die Frage ist, ob wir das verpflichtend machen wollen und Leute bestrafen wollen, die dann keinen tragen. Das finde ich aktuell nicht richtig."

Lockerung öffentlichen Lebens

Eine weitere Frage, die uns immer wieder erreicht hat: Wann wird es Lockerungen für das öffentliche Leben geben? Das konnte Armin Laschet auch nicht direkt beantworten. Nach Ostern wolle man sich entscheiden. Dann beraten sich die Ministerpräsidenten der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel. Die Lage soll dann analysiert werden. Wichtig sei dabei, so Laschet, eine Abwägung. Schließlich sei der Shutdown für viele eine Belastung. Es gebe Kindeswohlgefährdungen, häusliche Gewalt und psychologische Probleme.

Supermärkte und Baumärkte halten sich an Auflagen

Immer mal wieder berichten uns Hörer, dass sie dichtgedrängte Supermärkte und volle Baumärkte erleben. Nicole fragt etwa, warum es keine Einlasskontrollen gebe. Diesen Eindruck kann Laschet nicht bestätigen. In den meisten Supermärkten gebe es Sicherheitsvorkehrungen, etwa, dass jeder Kunde einen Einkaufswagen bekomme, der für zusätzlichen Abstand an der Kasse sorge. Außerdem werden Baumärkte vom Ordnungsamt kontrolliert. 

Wirtschaft – Die Soforthilfe 2020 laufe gut an

300.000 Anträge auf die Hilfe in der Krisenzeit sind eingegangen. Viele seien auch schon bewilligt. "Wir haben viele Rückmeldungen bekommen, dass die Soforthilfe Existenzen gerettet habe. Das hat alles sehr unkompliziert funktioniert.", so Laschet. Auch das Kurzarbeitergeld sei ein Erfolg. "Sehen sie sich die USA an, da wurden schon über 6 Millionen Menschen entlassen." Eine Absage gab es dagegen für Menschen mit einem Minijob. Es würden schon Milliarden investiert. Da sei es nicht möglich, dass hier auch noch zusätzliche Unterstützung fließen könne. 

Schule und Kitas – Wann sie wieder aufmachen, ist noch unklar

Es ist ein riesen Problem für alle Eltern: Kitas und Schulen haben geschlossen. Großeltern sollen nicht einspringen bei der Betreuung. Deswegen war eine drängende Frage bei vielen Eltern, ob die Schulen nach Ostern wieder aufmachen werden. Auch das werde ein Thema sein, bei den Gesprächen in der nächsten Woche zwischen den Ministerpräsidenten und der Kanzlerin. Stand jetzt, gäbe es da noch keine Entscheidung, so Laschet.

Mit Blick auf Ostern und dem jetzt anstehenden, sonnigen Wochenende gab es auch die Befürchtung bei vielen Hörern, dass das Kontaktverbot nicht eingehalten werde. Hier gab der Ministerpräsident Entwarnung: "Ich denke, dass alle das im Land verstanden haben. Bis auf wenige Einzelfälle, würden sich die Menschen an das Kontaktverbot halten." Trotzdem werde man die Augen offen halten. Die Ordnungsämter sollen jetzt am Wochenende verstärkt kontrollieren.

Am Ende wurde es dann persönlicher. Was er denn vermissen würde während der Kontaktsperre, wollte Moderator Kevin Zimmer wissen. Vor allem das Treffen mit Freunden, meinte Armin Laschet darauf nachdenklich. "Es ist mir etwas zu still im Moment".

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